Generationenübergreifende Traumata

Transgenerationale Traumata können durch eine Traumatherapie aufgedeckt und bearbeitet werden
oft im Nebel, nicht so offensichtlich, generationsübergreifende Traumata

Bei einer Therapie sind oft auch transgenerationale Verstrickungen aufzulösen. Werden Traumata nicht verarbeitet, werden sie an die Kinder durch Übertragung und Gegenübertragung weitergegeben und die Symptomatik verschlimmert sich von Generation zu Generation.

 

Neben Gewalt und Unterdrückung in der Familie spielen auch gesellschaftliche und weltpolitische Ereignisse eine Rolle.

 

In Deutschland leiden Menschen an den Folgen des 1. und 2. Weltkrieges. Jede 2. Person ist durch Kriegserlebnisse traumatisiert worden. Es kann sein, dass Symptome wie Schlafstörungen, Panikattacken und Flashbacks oder somatische Beschwerden erst spät im Leben auftauchen.

siehe dazu den Artikel über Kriegstrauma

70 Jahre nach der Befreiung - wie befreit sind wir wirklich?

 

Männer, die als Soldaten unmenschlichen Bedingungen ausgesetzt waren, üben verstärkt häusliche Gewalt aus. Hinzu kommen die Auswirkungen der schwarzen Pädagogik, die Erziehung der Kinder zu gehorsamen Untertanen.

 

Untersuchungen weisen darauf hin, dass traumatische Ereignisse des 2. Weltkrieges erst nach mehreren Generationen aufgearbeitet werden können. Die Großeltern waren nicht in der Lage, über die extremen Erlebnisse zu reden. Sie unterdrückten ihre Gefühle und lenkten sich mit dem Wiederaufbau ab. Sie waren bedürftig und die Kinder von ihnen abhängig.

 

Die Kinder hatten die Atmosphäre und die Auswirkungen der Traumata auf die Eltern auszuhalten. Oft übernahmen sie eine Elternrolle und versuchten, den Kummer der Eltern auszugleichen (Parentifizierung). Zurück bleiben Verlassenheitsängste, Identitätsprobleme und fehlende positive Kindheitserinnerungen.

 

Die Enkelgeneration hat dadurch kein Vertrauen ins Leben entwickeln können, sie leidet unter unerklärbaren Ängsten und unter Blockaden, die durch Familiengeheimnisse verursacht werden. Die Folgen von Kriegstraumata finden sich dann in den Paarbeziehungen wieder.

 

Es ist wichtig für die Enkel, nachzufragen und die Geschichte der Familie aufzudecken, sich mit Tätern wie Opfern des 1. und 2. Weltkrieges auseinander zu setzen.

 

Kriegserlebnisse, Flucht, Vertreibung, Verfolgung, Täterschaft und Unterdrückung sind Auswirkungen von gesellschaftlichen Entwicklungen, es können aber auch persönliche Themen weitergegeben werden wie Verrat, Verschweigen, Mord oder Selbstmord eines Mitglieds der Familie.