Paarberatung biete ich an für Paare, die unter häuslicher Gewalt leiden oder einen gewaltfreien Umgang miteinander pflegen wollen. (Konzept in Anlehnung an Michaela Huber und Katharina Klees)
Die Polizeistatistik in Berlin meldet ca. 16000 Fälle von häuslicher Gewalt pro Jahr.
Dies ist nur die Spitze des Eisberges, da hier in der Regel von körperlicher Gewaltanwendung auszugehen ist und die Ereignisse, die von allen Beteiligten verheimlicht werden, nicht berücksichtigt sind.
Gewalt beginnt aber schon mit Kontrolle, Demütigungen, Drohungen, Isolierung, Zerstörung von Sachen, Erpressungen und familiären Intrigen, um Macht über die andere Partei auszuüben.
Bei andauernder häuslicher Gewalt rät Michaela Huber von einer systemischen Beratung ab. Der Sicherheitsaspekt steht im Vordergrund. Die Beratung ist sinnlos, wenn der Täter oder die Täterin das Opfer aufgrund von Äußerungen während der Beratung zu Hause bestrafen oder erpressen könnte.
Dann ist eine Trennung unumgänglich.
Wenn beide Parteien bereit zu einer Veränderung sind, kann entschieden werden, ob eine Beratung oder eine Therapie gewünscht wird.
Eine Beratung
würde zum Ziel haben, konflikthafte Situationen zu vermeiden, ein entsprechendes Frühwarnsystem aufzubauen und andere Verhaltensweisen zu entwickeln, die zur Deeskalation beitragen.
Zunächst werden Ressourcen gefördert oder verstärkt, bevor die Arbeit mit der Vergangenheit, mit konfliktträchtigen Situationen beginnt. Zusätzlich werden Selbsthilfe-Techniken zur Stressbewältigung eingeübt.
Dann wird eine der eskalierenden Situationen mit einer Streitskizze analysiert. Jeder von beiden fügt eine Aussage hinzu, enthüllt seine oder ihre Gedanken zu der Situation und nimmt wahr, welche Gefühle angesprochen werden.
„Welche Verhaltensweisen wären besser gewesen, um eine Eskalation zu vermeiden?“ sind leitende Fragen. Mit der Screen-Technik können alternative Handlungen erprobt werden und die andere Partei gefragt werden, ob diese auch für ihn oder sie hilfreich gewesen wären.
Eine Beratung kann einer Therapie vorausgehen, um schnelle Ergebnisse zu bekommen und gewaltsame Handlungen zu stoppen.
Die Wahrscheinlichkeit, Gewalt in einer Partnerschaft zu erleben, ist für Frauen, die in der Kindheit Gewalt erfahren haben, drei Mal so hoch, bei sexueller Gewalt vier Mal so hoch.
60% der Frauen und 80% der Männer schlagen ihre Kinder, wenn sie selbst von den Eltern geschlagen wurden.
Pierre Janet (frz. Psychiater, 19. Jahrhundert) meinte, wer Traumata nicht wahr nimmt, ist gezwungen, sie zu wiederholen oder zu reinszenieren.