Das Wort Craniosacraltherapie leitet sich von cranium, lat. Schädel und os sacrum, lat. Kreuzbein ab. Um 1930 begründete William Sutherland die Craniosacraltherapie als Teil der Osteopathie.
Er wunderte sich über die Anordnung und Verbindung der Schädelknochen, die für ihn nur Sinn machte, wenn sie sich bewegen würden. Also konstruierte er eine Art Helm und führte Selbstversuche durch, indem er Teile des Schädels durch Vorrichtungen fixierte.
Er entdeckte, dass Einschränkungen von bestimmten Schädelknochen zu spezifischen körperlichen und psychischen Symptomen führten.
Sutherland entdeckte 3 unterschiedlich schnelle rhythmische Impulsgeber, die neben dem Atem und der Herzfrequenz Einfluss auf die Selbstregulation des Menschen haben. Der primär respiratorische Mechanismus, der als der langsamste dieser Impulsgeber alle 100 Sekunden auftritt, scheint alle körperlichen, emotionalen und geistigen Funktionen zu steuern. Sutherland sprach von einer größeren übergeordneten Intelligenz als antreibende Kraft und nannte diesen Mechanismus den Atem des Lebens.
Ich arbeite überwiegend mit der biodynamischen craniosacralen Berührung, die von Franklyn Sills begründet wurde. Hier konzentriert sich die Therapeutin überwiegend auf die "long tide", den Atem des Lebens. Damit werden die Selbstheilungskräfte aktiviert und durch Berührung und Verbindung kann der Körper angeregt werden, sich selbst wieder in das ursprüngliche Gleichgewicht zu bringen. Dabei überlässt die Therapeutin den Prozess dem innewohnenden Heilungsplan.
Der Klient oder die Klientin liegt dabei angezogen auf einer Liege und gerät durch die ruhige und konzentrierte Arbeit in einen entspannten Zustand, der zur Auflösung von einschränkenden Mustern beiträgt.
Durch die Behandlung können auch traumatische Erinnerungen reaktiviert werden, die im Gespräch oder in einer Traumatherapie integriert werden können.
Biodynamische craniosacrale Berührung wirkt ganzheitlich und hat Einfluss auf das Immunsystem, auf das vegetative und zentrale Nervensystem und die Psyche.
Die Anwendungsgebiete sind entsprechend weit, es geht vor allem um die persönliche Entfaltung.
Craniosacraltherapie kann eigenständig angewandt werden und eignet sich auch als körperorientierte Ergänzung bei einer Traumatherapie .